AD(H)S bei Frauen – aus der Sicht von Mama Wildfang 

Ich hab mich jahrelang gefragt: „Warum kann ich nicht einfach so sein wie die anderen Mütter? Ruhig, entspannt, organisiert…“ Stattdessen war da immer dieses Chaos in meinem Kopf. Tausend Gedanken auf einmal, der Anspruch, alles perfekt zu machen, für alle da zu sein – und dabei war ich oft einfach nur erschöpft.
 
Ich hab lange nicht gewusst, was mit mir los ist. Ich dachte: Ich muss mich nur mehr anstrengen. Noch strukturierter sein. Noch besser funktionieren. Aber es wurde nicht besser – nur stiller. Nach außen wirkte ich stark, freundlich, hilfsbereit. Innen war ich müde. Oft überfordert. Und manchmal so traurig, dass ich dachte: Irgendwas stimmt mit mir nicht.
 
 Erst viel später habe ich verstanden: Das ist AD(H)S. Nicht die Version mit Zappeln und Krach, sondern die leise Version – die, die nach innen geht. Die, die sich in Selbstzweifeln, in endlosen Gedankenschleifen, in „Ich muss noch schnell...“ und „Warum kann ich das nicht einfach mal zu Ende bringen?“ zeigt.
 
Heute weiß ich: Ich bin nicht falsch. Ich bin Mama Wildfang – mit Herz, mit Ideen, mit Energie. Aber auch mit Grenzen. Ich darf Hilfe annehmen. Ich darf „Nein“ sagen. Und ich darf darauf vertrauen, dass ich gut bin, so wie ich bin – auch wenn mein AD(H)S nicht immer sichtbar ist.